Neulich kam in einer Beratung die Frage auf, was der Unterschied zwischen dem teuren Chiasamen und dem preislich deutlich günstigeren Leinsamen ist – das wäre doch an für sich das Gleiche.
Nun gut – nicht so ganz. Wobei die gesundheitsfördernde Wirkungen in der Tat recht ähnlich sind.
Beide Saaten enthalten einen hohen Anteil gesunder Omega-3-Fette. Diese Fette sind sehr gesund und wichtig die für die Hirnleistung, sie unterstützen die
Fettverbrennung, wirken Entzündungen im Körper entgegen und halten die Gefäße gesund.
Außerdem stehen auf der Liste der Inhaltsstoffe viele wertvolle Antioxidantien zum Schutz vor freien Radikalen, hochwertige Aminosäuren,
viele Vitamine und Mineralstoffe und natürlich die für die Darmgesundheit so wichtigen Ballaststoffe in recht großer Menge.
Sowohl der Chiasamen als auch der Leinsamen haben positiven Einfluss auf den Cholesterinwert, erhöhen das HDL, das sogenannte ‚gute’ Cholesterin und
senken das ‚schlechte’ LDL.
Außerdem sorgen beide für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl und sind auch deswegen beim Abnehmen ein toller Booster.
Chia-Samen und Leinsamen zählen zu den sogenannten Superfoods, sie habe also eine Fülle an wichtigen und gesundheitsfördernden Nährstoffen. Chia-Samen haben z.B. doppelt so viel Kalium wie
Bananen, drei Mal so viel Eisen wie Spinat, drei mal so viele Antioxidantien wie Heidelbeeren und fünfmal so viel Kalzium wie Milch. Das ist doch mal eine ganz ordentliche Bilanz!
Und was macht denn nun den Unterschied?
Klar, da ist zunächst ein Mal der Preis. Der aus einer mexikanischen Wüstenpflanze stammende und bereits bei den Mayas sehr beliebte Chia-Samen ist mehr als doppelt so teuer wie unser einheimischer Leinsamen. Dahingehend und auch im Sinne der Ökobilanz punktet klar der Leinsamen.
Chia hingegen punktet durch seine höhere Nährstoffdichte. Die Samen enthalten mehr Antioxidantien und sind deshalb länger haltbar als Leinsamen. Sie werden nicht so schnell ranzig.
Auch die Omega-3-Fettsäuren sind in größerer Menge enthalten. 2 Esslöffel Chia enthalten etwa 4,6 g Omega-3-Fettsäuren, während 2 Esslöffel Leinsamen ‚nur’ ca. 3,6 g der so wichtigen
Alpha-Linolensäure enthalten.
Zudem muss Leinsamen geschrotet werden, damit unser Körper die guten Nährstoffe auch verwerten kann. Die Schleimschichten im Leinsamen befinden sich nämlich im Inneren des Samens und müssen
aufgeschlossen werden. Doch ist der Leinsamen erst ein Mal geschrotet ist er sehr anfällig für Oxidation. Also solltest du ihn besser direkt vor dem Verzehr schroten oder geschroteten Leinsamen
in einem dunklen, luftdicht verschlossenen Gefäß im Kühlschrank aufbewahren und zügig verbrauchen.
Chia-Samen hingegen müssen nicht gemahlen werden. Die Schleimschicht befindet sich Außen am Samen. Deswegen ist er auch besonders quellfähig und bekommt recht
schnell eine gelartige Konsistenz, sobald er mit Flüssigkeit verrührt wird.
So werden z.B. Smoothies wunderbar sämig. Und auch Chia-Pudding mit frischen Früchten ist eine leckere und gesunde Alternative.
Ansonsten kannst du beide nussig schmeckende Samen ganz ähnlich verwenden. Du kannst sie in dein Müsli einrühren, in deinen Smoothie geben oder über deinen Salat oder dein Gemüse streuen. Da
kannst du ganz kreativ sein.
Ach ja! Gaaanz wichtig ist, dass du ausreichend trinkst, wenn du die Samen verwendest. Sonst kann sich der darmgesunde Effekt schnell in einen unangenehmen, zähen und sehr trägen
wandeln. Ich erinnere mich da immer gern an meine Oma. Sie aß zeitlebens Unmengen an Leinsamen und klagte immer über Verstopfung. Vielleicht hätte sie einfach nur mehr dazu trinken müssen
:D.